Die erste psychotherapeutische Sitzung

Hallöchen liebe_r Besucher_in!

Tja, gestern Vormittag hatte ich ja meinen ersten Termin bei meiner Psychotherapeutin. Davon mal ganz abgesehen, das ich fünfzehn Minuten gebraucht habe um die Hausnummer zu finden, war der Termin an sich sehr entspannt, freundlich und gemütlich.

Ich kam dort an, wurde nett und freundlich begrüßt und durfte dann gleich mal meine Lebensgeschichte erzählen, von Anfang an, wie ich mich gefühlt habe in der Schule, wie „es“ bei mir angefangen hat, wie mein weiterer Werdegang war und wie dann die Enntscheidung kam.

Natürlich bin ich dann erstmal in Tränen ausgebrochen, als ich erzählt habe, wie sich mein leiblicher Vater das Leben genommen hat im Dezember 2007, aber ansonsten waren diese 50 Minuten wirklich sehr entspannt und informativ, vor allem für meine Therapeutin, die ja selbst noch keine Erfahrung auf diesem Gebiet hat.

Sie hatte sich im Vorfeld natürlich entsprechend informiert, musste mich aber dann dennoch fragen ob die 18 Monate Therapie nun gesetzlich grundsätzlich für meinen Weg vorgeschrieben sind, oder wie das genau ist.

Zugegeben, auch ich habe eine Weile gebraucht, bis ich mich in dem ganzen Gesetz-Wuscht auskannte und so konnte ich ihr dann auch erklären, dass die 18 Monate *nur* für die abschließende GaOP vorgeschrieben sind, die ich natürlich auch beabsichtige zu machen.

Für die Hormonersatztherapie liegt es aber alleine in ihrem eigenen Ermessen, wann ich sie genügend überzeugt habe, damit sie mir die Indikation auf F64.0 (Transsexuell, Mann-zu-Frau-Transgender) ausstellen möchte. Denn dies ist die einzige Voraussetzung für die HRT.

Zum Schluß fragte sie mich dann allen Ernstes, ob sie denn auch etwas für mich tun kann, also für mich persönlich, neben der Indikation, oder ob sie mir denn dann gleich die Indikation ausstellen soll.

Ich antwortete darauf: „Also wenn Sie mich so fragen, wenn es nach mir ginge, könnten Sie mir den Wisch gleich geben. Aber natürlich habe ich auch das ein oder andere, kleine Problemchen, bei dem Sie mir helfen können. Wir müssen die 18 Monate ja irgendwie voll bekommen.“

Damit meinte ich natürlich diese innere Mauer, diese Introvertiertheit, diese Hemmungen mich verbal auszudrücken, bzw. verbal argumentieren zu können, die sich im Laufe der Jahre des „Anpassens“, Theater Spielens, Kostümierens und Arrangierens mit dem männlichen Körper herausgebildet und verfestigt haben.

Alles in Allem war es ein echt nettes Gespräch und ich denke, mit dieser Psychotherapeutin kann ich sicher gut zusammen arbeiten. Und ich bin zuversichtlich, das ich sehr bald meine HRT *endlich* beginnen kann! Der nächste Termin ist in zwei Wochen, also wieder am Montag Vormittag.

Bis dahin!

Liebe Grüße,
Deine Christin

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