Wie fing alles an?

Hmm… das zu beschreiben ist nicht so ganz einfach. Ich meine, ich bin nun 43 Jahre alt und wirklich realisiert, was mit mir los ist, habe ich erst vor ungefähr acht Jahren.

Die Vorgeschichte ist wohl ganz ähnlich der, die andere trans* Frauen auch erzählen: Als Kind in der Schule gehänselt worden wegen weiblichem Verhalten und Po-Wackeln beim Laufen, mehr mit Mädchen unterhalten und abgegeben als mit Jungs, sehr introvertiert gewesen, innere Mauer aufgebaut, deshalb dann auch Psychologen, Psychoterapeuten, und… und… und…

Ich passte mich an, ganz automatisch, denn ich wusste ja nicht, was mit mir los war. Ich lernte meine Rolle und hielt mich an Diese.

So ging das über die Jahre, bis ich dann 2007 auf den Begriff Transgender gestossen bin. Seit diesem Zeitpunkt habe ich alle Informationen zu diesem Thema in mich aufgesaugt, mich informiert, mit anderen Betroffenen gesprochen und Vieles mehr.

Seit 2007 weiss ich nun auch endlich, endlich was eigentlich mit mir los ist und wieso ich diese, vor allem inneren Probleme in meiner Kindheit und Jugend hatte. Es war eigentlich ganz einfach: Ich bin eine Frau!

Eine Frau, eingesperrt in einem Gefängnis, eingesperrt in einem männlichen Körper.

Recht schnell fand ich dann auch den Mut, mich einem Teil meiner Geschwister zu offenbaren. Den anderen Teil, vor allem meine Eltern liess ich damals noch im Dunkeln, weil ich zuerst noch mehr Informationen sammeln wollte, noch sicherer sein wollte.

Damals beschloss ich, sollte ich den Schritt wirklich wagen, mich dann „Aleksia“ zu nennen. Warum kann ich heute gar nicht mehr sagen und dieser Entschluss hat sich ja auch, wie man sehen kann, geändert.

Inzwischen habe ich einen netten trans* Mann kennengelernt, wir haben einen süssen Sohn gezeugt und geheiratet und ich war eine Weile lang zufrieden in der mir angewöhnten und aufgedrängten Rolle des Mannes und Vaters.

Doch das sollte nur von kurzer Dauer sein und schlussendlich ist nun diese Wunde wieder aufgeplatzt und mein Innerstes strömt regelrecht heraus und versucht mein Äusseres zu eliminieren.

Es ist erst ein paar Wochen her, das ich mich nun dazu entschlossen habe, den für mich einzig richtigen Weg einzuschlagen.

Und wie ich das nun genau mache, bzw. wie die ersten Schritte waren und was mir dabei so alles widerfahren ist, das erzähle ich im nächsten Beitrag.

 

Comments

No Comments

Write comment

* These fields are required